Die Dorfkirche
Unsere Dorfkirche ist ein frühgotischer Feldsteinbau, der auf der Nordseite ein schmuckvolles Portal aus Feld- und Rasensteinen enthält. Sie wurde um 1300 auf einer Anhöhe erbaut und ist sehenswert.
Über dem Westteil befindet sich ein spätgotischer Querturm mit Quersatteldach, darauf ist ein achtseitiger Barockaufsatz mit geschweifter Haube aus dem Jahre 1698. Das Ziegelgesims des Kirchenschiffes stammt vermutlich aus dem späten 17. Jahrhundert in Verbindung mit dem Bau des heutigen Dachstuhls.
Im Jahre 2015 erfolgte eine Sanierung der Gebäudehülle des Kirchenschiffes.
Das Innere der Kirche wurde mit Hufeisenempore auf Balusterpfosten und einem einfachen Kanzelaltar ausgestattet. Der spätgotische Taufstein stammt aus dem 15. Jahrhundert.
Gegenüber vom Kanzelaltar steht auf der Westempore die Orgel. Das Gehäuse deutet mit seinen Sonnenblumenschnitzereien direkt in das dörfliche Umfeld. Sie wurde 1826 vom Orgelbauer Friedrich Leopold Morgenstern in Guben erbaut. Mit ihrem Klang ist die Orgel ein Schmuckstück der Kirche.
Heute finden dort ein- bis zweimal im Monat Gottesdienste statt. Der gemischte Kirchenchor Dollenchen unterstützt die musikalische Gestaltung der Gemeindegottesdienste.
Ortssage
Die Dollenchener und ihre Kirche
Die Bauern von Dollenchen meinten, dass dort wo ihre Kirche steht, ein fruchtbares Stück Land sei. Darum nahmen sie sich vor, der Kirche einen anderen Platz in der Nähe zu geben. Große Stricke wurden an der Kirche befestigt und nun zogen sie allesamt daran. Einer derselben zog sich die Jacke aus und legte sie dahin, wo die Kirche ihren neuen Standort bekommen sollte. Nun trug es sich zu, dass ein armer Handwerksbursche die Dorfstraße entlang ging. Als er die Jacke sah, nahm er sie auf und ging von dannen. Die Leute aber sagten "Jetzt müssen wir anhalten, wir sind schon auf dem neuen Platz angelangt, die Jacke liegt jetzt darunter.“ Die Kirche aber hatten sich noch nicht gerückt. Der arme Mann aber freute sich über seinen Fund.
Die Kirchenglocken
Im September 1926 erhielt die hiesige Kirchengemeinde für die im Kriege abgegebenen zwei Kirchenglocken zwei neue Bronzeglocken, die am 19.September 1926 im Festgottesdienst eingeweiht wurden.
Auch in zweiten Weltkrieg wurde eine Glocke aus dem Kirchturm geholt und eingeschmolzen.
Lange sehnten sich die Dollenchener wieder nach einer zweiten Glocke welche im Kirchturm mit zu den Feiertagen und Gottesdiensten erklingen sollte.
Dann war es endlich soweit, am 13. September 2006 bekamen die Dollenchener eine neue Glocke, die zuvor in Lauchhammer gegossen wurde. Voller Spannung warteten die Einwohner am frühen Abend an den Straßenrändern auf ihre neue Kirchenglocke. Um 18.00 Uhr war es endlich soweit. Die Glocke erreichte auf ihrem festlich geschmückten Wagen, auf dem sie vorher durch das Dorf gefahren wurde, den Vorplatz der Kirche und wurde von den Bewohnern des Dorfes und ihren zahlreiche Gästen mit Beifall begrüßt.
Nachdem der Gemeindepfarrer und der Ortsbürgermeister die Glocke offiziell begrüßten und von ortsansässigen Vereinen und der Gemeinde Dollenchen Spenden zur Finanzierung der Glocke übergeben wurden, begann der gemütliche Teil des Abends.
Rund um die Kirche und die alte Friedenseiche wurde noch bis in die späten Abendstunden geredet, gelacht und darüber diskutiert wie und warum die alte Glocke vom Kirchturm kam und wie gelungen alle die Ankunft der neuen Glocke fanden.
Am darauf folgenden Tag wurde die Glocke dann an ihr Endziel in den Glockenturm gebracht.
Freude
Erwartungsvolle Gesichter blicken die Straße entlang und lauschen,
warten auf Pferdegetrampel und hören die Eichenblätter rauschen,
doch dann werden endlich Hufschläge vernommen
und der Pferdewagen in Augenschein genommen.
Er bringt sie, die Glocke, auf die alle warten
zum Empfang stehen bereit alle am Eichengarten.
Grün schmückt den Wagen, auf dem sie fährt,
erwartungsvoll stehen alle, doch in sich gekehrt.
Oh dieser Moment, was für ein historischer Augenblick,
sie ist ganz neu und doch kehrt sie zurück,
in Gottes Haus, die Kirche im Ort
von dort soll sie niemand mehr nehmen fort.
Hier soll sie schwingen und klingen lange Zeit
in die Kirche rufen und erfreuen die Leut`.
Wir danken dem Herren in dieser Stunde
und geben gern weiter die frohe Kunde,
eine neue Kirchenglocke wird für uns schlagen
freut euch an ihr an allen kommenden Tagen.
(cm-2006)
Die alte Friedenseiche
Die Eiche wurde etwa 1880 nach dem Deutsch - Französischen Krieg zum Gedenken an die Opfer und in der Hoffnung, dass es nie wieder einen Krieg in Deutschland geben wird von den Dollenchener Einwohnern gepflanzt. Jahre später bekam die heranwachsende Eiche den Schmiedeeisernen Zaun zum Schutz. Immer wieder hat es dann Veranstaltungen der Dollenchener rings um das Eichengärtchen gegeben.
Im Jahr 2005 erreichten die Dollenchener mit der Friedenseiche den 2.Platz beim Hofbaumpreis des Landkreises Elbe-Elster. Dazu fand eine Feierstunde und Preisverleihung unter der Eiche statt.
Unsere Friedenseiche
Groß und mächtig steht er dort,
unser „Hofbaum“ hier im Ort,
hat so vieles schon gesehen,
blieb trotz Krieg und Stürme stehen.
Die Kinder seine Früchte sammeln
die Jungs in seinem Schatten gammeln,
das Leben fließt so um ihn hin
und er steht einfach mitten drin,
betrachtet stumm des Dorfes Treiben
und die, die bei ihm dann verweilen.
Er sieht wer in die Kirche geht
und welches Auto in seinem Schatten steht.
Den Preis heut ist sie wirklich wert,
sie hat verdient, dass man sie ehrt.
(cm-2005)
Man sagt der Friedenseiche nach, dass schon so mancher Streit unter ihrer Krone bei Seite gelegt wurde und sich die Streitenden wieder die Hand reichen konnten. Es steht eine Bank zum Verweilen unter ihr, ob allein oder zu zweit und zum Nachdenken und Ruhen.
Die Kinder lieben es dort im Herbst die herabfallenden Eicheln zu sammeln, um sie zum Basteln zu verwenden oder sie in den Wald zu den Tieren zu schaffen.
Auch heute noch ist sie Symbol im Dorf für Stärke, Zusammenhalt und Frieden.
Der Dorfbrunnen „Anno 1788“
Der alte Dorfbrunnen wurde im Frühjahr 2009 bei Straßenbauarbeiten in der Sallgaster Straße wiederentdeckt. Vorher konnte man die ungefähre Lage nur im Winter bei Tauwetter erahnen. Er wurde wahrscheinlich Anfang des vorigen Jahrhunderts mit einer gewölbten Decke überzogen.
Beim Straßenbau zu DDR - Zeiten kam noch einmal eine dicke Decke aus Beton hinzu. Der Brunnen ist im Durchmesser circa 2 Meter breit und in etwa 6 Meter tief. Seine Wandung besteht aus großen Feldsteinblöcken die ohne jeden Mörtel übereinander gesetzt wurden.
Angesichts der großen Last dieser Steine, war schon großes handwerkliches Können der Brunnenbauer gefragt. Im oberen Drittel ist in einem Stein das Erbauungsjahr „Anno 1788“ eingemeißelt. Laut Erzählungen ehemaliger Einwohner von Dollenchen, soll Napoleon und seine Truppen durch Dollenchen gezogen sein. Am alten Brunnen machten sie Rast und gaben den Pferden von dem kühlen Nass.